Herbert Grönemeyer im Fonda Theatre, Los Angeles

 

Nach 6 wundervollen Tagen war es nun also soweit, der Hauptgrund und das Highlight des Trips an die Westküste der Vereinigten Staaten stand bevor, Herberts Auftritt im Fonda Theatre mitten in Hollywood.
Nach etwas Sightseeing in Downtown erreichte ich gut eine Stunde vor „Doors open“ das Fonda Theatre und war dort fast der Erste. Aufgrund eigener Dummheit und des langsamen Voranschreitens am WillCall-Window sollte ich aber dennoch nur einen Platz in der zweiten Reihe  auf Höhe Jakob und Keyboard ergattern. Wie sich letztlich rausstellen sollte, jedoch keine allzu schlechte Wahl.

 

Das Fonda Theatre selbst ist übrigens auch echt schick anzusehen – kann aber natürlich mit dem großartigen Wilbur in Boston nicht mithalten. Anfangs jedoch schien es, als würde es von der Publikumsmenge ein unwürdiges Abschlusskonzert werden, denn selbst als Jackie Bristow (super Voract, Anspieltipp: Freedom) begann, war es doch gähnend leer vor der Bühne. Doch diese Zweifel sollten sich zerstreuen: Mit Herberts Erscheinen auf der Bühne kamen die Leute auf allen Ecken gekrochen, sodass dann doch ein ansprechendes Bild geschaffen wurde (allerdings wohl um Längen nicht ausverkauft, die Bild schrieb ja von gerade mal 500 Zuschauern).

 

Viel wichtiger indes, dass dieses kleine Publikum von Anfang an riesig Spass an der Show hatte und auch Herbert und Band natürlich wieder voller Spielfreude waren. Etwa auf Hälfte des Konzertes allerdings drohte die Stimmung leicht zu kippen, denn (wenige) „Auf deutsch“-Rufe kamen dann doch auf , direkt aus meiner Ecke und überraschenderweise von den Leuten, die eigentlich bis dato am meisten abgegangen waren. Doch hier sollte sich zeigen wie clever man die Setlist zusammengestellt hatte, denn direkt nach diesen zarten Rufen begann mit „Alcohol“ der Block der deutschen bzw. gemischtsprachig gesungenen Songs, die dann auch sehr euphorisch umjubelt wurden. Insbesondere bei den Flugzeugen kochte der Saal über, wie ich es bis dato selten erlebt hatte. Und das Publikum war offenbar dann so gut gelaunt, dass es selbst bei „Celebrate The Day“ dann den Refrain auch  brav auf englisch mitgesungen hat J

 

Wer die Setlist in etwa im Hinterkopf hat, weiß auch, dass ich mich jetzt schon so langsam dem Ende des Konzertes entgegenschreibe. Wie schon erwähnt, gab es leider keine besondere Zugabe, aber das war mir persönlich an diesem Abend auch herzlich egal. Es war einfach wunderbar Herbert und die Band in dieser Atmosphäre zu erleben und wie so oft ging die Zeit dabei leider viel zu schnell vorbei. Sodass man dann doch nach dem Ausklingen von „Marie“ leicht melancholisch den Saal verliess.

 

Schuldig bin ich euch noch die Aufklärung, wieso mein Platz sich als gut herausstellte: Schon zu Beginn des Konzertes hat Herbert entdeckt, dass da jemand im Publikum steht, der fließig auch die englischen Songs mitsingt und glücklich darüber ist, diese zu hören. Folgend waren immer wieder kleine Augen- und Lächelkontakte J

 

Neben dem schnellen Ende gab es dann noch einen Wermutstropfen, da leider mein erhofftes Souvenir (der Jutebeutel) direkt nach der Show ausverkauft war und ich somit kein wirkliches Andenken an diesen Abend besitze.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau ;)
Zwei abschließende Bemerkungen noch: Auch in L.A. sprach er davon, dass er wiederkommen würde (aber ohne feste Zeitangabe) und ich habe natürlich auch etwas Werbung für unser Forum gemacht.