Philipp Poisel im Gewandhaus, Leipzig

Mittlerweile 6 Jahre verfolgt man den Herrn Poisel schon auf seinem Karriereweg und kann nicht umhin zu sagen, dass man dabei schon eine Menge erlebt hat: Die - in meinen Augen immer noch total mutigen - ersten Auftritten ganz alleine mit Gitarre vor zigtausenden Zuhörern als Voract vom Herbert, erstes Album mit ersten eigenen, durchaus schon gut besuchten Tour (wenn natürlich noch in ziemlich kleinen Locations), das zweite geniale Album, meine gewonnene Anwesenheit bei einer TV-Aufzeichnung vom ZDF im Tresor Berlin (mit Sichtung vom Herbert), zwei wunderbare Konzerte im Rahmen des Projektes Seerosenteichs und until yesterday last das feine Konzert im Hamburger Stadtpark, wo das beste aus dem "normalen" Konzertset mit einigen Hightlight der Seerosenteich-Konzerte verknüpft wurde und es so zu einer Besonderheit machten (siehe auch eigener Blogeintrag).

 

So war es letztlich keine Frage, dass ich, wenn irgendwie möglich an einem der Benefizkonzerte für die Flutopfer, teilnehmen möchte und - ohne die anderen Städte oder Hallen herabzustufen - nach Veröffentlichung der Termine kam dann nur noch das Gewandhaus klar - da ich dieses Konzert in einem besonderen Rahmen erleben wollte.

Und genau das hat die Location dann auch gehalten: Von ersten Moment dachte man, das ist aber schon verdammt schick und gemütlich hier und als dann die ersten Klänge des Abends ertönten, wurde auch klar, dass die Akustik alles bisher erlebte schlagen sollte (was man von einem solchen Konzerthaus allerdings auch irgendwie erwartet). Jeder Ton der kleinen Besetzung (von bis zu 1 oder 2 Gitarren, Flügel & 2 Cello) wsr glasklar zu vernehmen und sorgte für ein Hörgenuss der Extraklasse. Schon dieser Faktor an sich war (nebem dem guten Zweck) ein Großteil des Eintritts wert.

 

Mit dem Punkt "Besetzung" kann man dann direkt auf den nächsten positiven Aspekt zu sprechen kommen. Egal ob ganz solo wie damals 2008, mit der "normalen" Band, mit dem kompletten Streichersatz oder eben in reduzierter Form wie am Dienstag Abend, ist es immer wieder erstaunlich und erwähnenswert, dass man sich bei dem ein oder anderen Titel die Mühe macht, an der zu basteln.

So erklang beispielsweise "Für keine Kohle dieser Welt" dieses Mal ohne Harmonium, aber nicht minder schön; nein, es war sogar eines meiner Highlights des Abends. Selbiges gilt für das instrumentale Flügeloutro von "Hab keine Angst" oder "Wie soll ein Mensch das ertragen" alleine am Flügel (wobei dort die Seerosenteich-Version schlicht und ergreifend Weltklasse ist).

 

Philipp war übrigens in bester Erzähllaune - fast wie sein Entdecker - man hätte fast meinen können, es wäre kein Konzert, sonderne in Geschichtenabend mit musikalischer Begleitung.

 

Und dann gabs da noch diese 2 Momente, die diesen Abends vollends unvergesslich machten:

1) durfte Florian Ostertag einen seiner Songs präsentieren (Better Version - sehr tolle Nummer)

2) gab es dann tatsächlich den Herrn Reimer -- endlich wieder mal im Set *riesenfreude*