Enno Bunger im Bunker Ulmenwall, Bielefeld

Schon vor gar nicht mal so langer Zeit habe ich hier in einem Blogeintrag geschrieben, dass man auch nach etlichen Konzerten immer mal wieder was Neues erlebt und so war es dann auch beim Tourauftakt von Enno in Begleitung von "Woods of Birnam".

Denn die Location hatte was ganz besonders: Sie lag unterhalb des Straßenniveaus und ist, wie der Name des Ladens schon vermuten lässt, ein ehemaliger Luftschutzbunker. An dem Schicksalstag der Bundesrepbulik dort einem Konzert zu lauschen, war schon ein nettes Detail. Dder Bau bedingt dann auch eine etwas merkwürdige Anordnung von Bühne und Publikum, man stand bzw. sass nämlich zu beiden Seiten der Bühne, war aber auch extrem nah dran, teilweise saßen die Leute fast schon auf der Bühne.

 

Passend zum Schicksalstag war dann die Vorband auch aus Dresden. Woods of Birnam - bestehend aus dem Schauspieler Christian Friedel (Das weiße Band, Russendisko) und 4 Musikern der Band Polarkreis18 - machen irgendwie sehr chillige Musik, fast schon loungemäßig. Aber die späteren Stücke des Sets hatten dann durchaus auch nen netten Groove. Fazit: Zu nem Einzelkonzert von denen würde ich sicher nicht gehen, aber irgendwie passte die Musik schon gut als Einstimmung an einem trüben Herbstabend.

 

Nach diesem Vorprogramm begleiteten die Jungs von "Woods of Birnam" Enno dann bei seinem Auftritt. Und auch hier soll man kurz erwähnt sein, wieviel ich mit Enno eigentlich schon erlebt hab. Solo-Konzerte am Keyboard, Duo-Wohnzimmerkonzert, die übliche Besetzung als Trio sowie kurzzeitig ergänzt zum Quartett und nun also in neuer Fünfer-Besetzung.

 

Das Konzert an sich war super, insgesamt aber weniger besonders, da im Wesentlichen die bekannte Setlist mit ein paar Umarrangierungen gespielt wurden. 

Drei besondere Momente gab es aber dann doch und Nr. 1 davon ist ebenfalls eine echte Premiere meiner Konzertlaufbahn gewesen.

1) Enno spielte einen neuen Song live, der er laut eigener Aussage erst am selben Tag geschrieben hat. Mehr Weltpremiere geht wohl nicht. Und noch dazu war der richtig richtig genial, schöne Kritik u.a. am Radio-Gedudel mit perfektem Wortwitz.

2) Enno sang einen zweiten neuen Song live und den auf Englisch. Muss man sich dran gewöhnen, musikalisch aber war das erstklassiges Niveau.

3) Ebenfalls musikalisch richtig geil: das instrumentale Outro von "Roter Faden"

 

Nummer 1 und 3 versuch ich dann mal in Hamburg zu filmen.